Schmerztherapie - Achtsamkeitsbasierte Entspannungsverfahren „AES“ für Kinder und Erwachsene

Die Erkenntnis, sich nicht auf den Schmerz zu fokussieren, steht im Vordergrund. Es wird häufig das Lenken des Aufmerksamkeitsfokus angenommen, da Schmerzen bei geringerer Beachtung und verstärkter Ablenkung weniger wahrgenommen werden. Die jungen Patienten erlernen hierfür sinnvolle Ablenkungsstrategien, die sie auch im Alltag jederzeit anwenden können. Gedanklich lernen sie, ihre bisherigen negativen Gedanken zu erkennen, neu zu strukturieren und umzuformulieren. Hilfreich ist es hier, den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Bewertung der Schmerzen zu verdeutlichen. Bezogen auf das Verhalten erkennen die Patienten, was ihnen guttut und was sie nicht länger zu tun brauchen. Die Wirkweise von Aktivierung und Entspannung können sie ebenfalls unter Anleitung gut für sich selbst definieren. Die Patienten lernen verschiedene Entspannungsmöglichkeiten kennen und koppeln diese im Optimalfall noch mit einer hilfreichen imaginativen Suggestion (z.B. Schmerz verkleinern, Glücksgefühl ausdehnen). Mentale Elemente und Methoden aus der achtsamkeitsbasierten Schmerztherapie erweitern das Spektrum der therapeutischen Interventionsmöglichkeiten.

Stellen wir uns für einen Moment einen Säugling vor, der vollkommen entspannt daliegt und natürlich und tief atmet. Bei jedem Atemzug bewegt sich sein ganzer Körper, sein Blick ist wach und sein Gesicht und seine Körperhaltung sind offen – das heißt vorbehaltlos. Er bringt seiner Umgebung eine ganz natürliche Offenheit entgegen und reagiert auf diese entsprechend mit den Impulsen, die er von innen und von außen erhält.

Dieses Bild ist ein Beispiel für die natürlichen Kompetenzen wie Atmung, Körper und Herz, wenn sie alle gleichzeitig aktiv sind und dies führt zum Bewusstsein und zur Kreativität.

Hier geht es darum, ein Bewusstsein für die natürlichen Kompetenzen zu schaffen, sich an sie zu erinnern und sie wiederzuentdecken, um sie als Fundament für ein gutes Lern- und Entwicklungsumfeld der verschiedenen Verfahren anzuwenden.

Das Prinzip

Der Grundgedanke achtsamkeitsbasierter Verfahren ist es, dass sehr vieles von dem, was wir denken, fühlen und tun, Folge unbewusster, implizierter Prozesse ist.

Der Behandlungsweg besteht im Aufdecken automatisierter und funktionsgestörter Denk–, Gefühls– und Verhaltensmuster, um diese – aber nicht das Symptom – dann „über Bord zu werfen“. Dabei ist die Intentionslosigkeit der Beobachtung von zentraler Bedeutung. Eine Beobachtung erklärt, warum Schmerzlinderung sich der willentlichen Steuerung entzieht, d.h. Symptome verstärken sich, wenn man sie weghaben möchte. Auf das Leben bezogen bedeutet das, dass sie ihr Ziel nicht durch ihr Wollen erreichen, z. B. „Ich will jetzt meine Schmerzen loslassen“, sondern in dem Sie sie wohlwollend akzeptieren und es mit Gleichmut anschauen.

Als Beispiele fungieren Schwierigkeiten beim Einschlafen, Juckreiz, Nervosität, aber eben auch Schmerzen. Das Ziel besteht darin, Schluss zu machen mit der Gegnerschaft zum beklagten Symptom.

Inhalte

  • Ressourcen orientiert im Gegensatz zu defizitorientiert
  • Erfahrungsorientiert im Gegensatz zu verständnisbasiert
  • Bei Achtsamkeit geht es immer um die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment ohne die Intention, verändernd eingreifen zu wollen. Es wird immer bewusst ein Standpunkt der inneren Ruhe, durch Verzicht auf Bewertung und Analyse, angestrebt. Dadurch ersetzt das Erleben und das aktive Annehmen das passive Erdulden und Leiden. Durch den Verzicht auf das uns innewohnende Kontrollbedürfnis für Dinge, die sich unserem Zugriff verwehren, entsteht ein Zustand der Balance – das Loslassen von Verstrickung der Funktionsstörungen, die letztlich aus Schmerz Leid entstehen lassen.
  • Was ist Entspannung:
  • Was ist Entspannung für dich?
  • Definition Entspannung
  • Anspannung-Entspannung
  • Wie wirkt Entspannung auf die Psyche
  • Wie wirkt Entspannung auf den Körper
  • Positive Effekte der Entspannung
  • Kinder und Entspannung
  • Ziele von körperlichen Entspannungsverfahren in der Schmerztherapie
  • Erlernen von selbstinitiierter und willkürlicher Entspannung in Belastungssituationen
  • Aktive Kontrolle des physiologischen Aktivitätsniveaus zur Verringerung von Schmerzzuständen
  • Aufbau von Überzeugung der Selbstwirksamkeit

Dozentin

Bianca Meyer

Psychologische Management- und Entspannungstrainerin

Termine

06.04.2021 - 08.04.2021 , 32UE/32FP

oder

20.05.2021 - 22.05.2022 , 32UE/32FP

Kosten

414,00€ inkl. Skript

Seminartermine